Er müsse die Stelle halt paar Mal üben, ergänze ich, und ernte vom Gegenüber einen entsetzten Blick.
Zum Üben habe er keine Zeit, er sei schon froh, wenn er überhaupt die Proben besuchen könne, erklärt mir der versierte Instrumentalist, auf welchen die Posaune schlicht massgeschneidert ist.
Gespannt erwarten wir den Konzertabend und damit auch die berühmten Melodien aus dem Trickfilm "Dschungelbuch" aus dem Jahr 1967.
Die entspannt groovige Passage von Balu, dem gemütlich-tollpatschigen Bären, und der hypnotische Abschnitt mit Kaa, der latent hinterhältigen Schlange, fliegen nur so dahin.
Und nun kommt es: das Posaunensolo zum mitreissenden Song des schelmischen King Louis...
Und WIE es kommt! Die perfekte Mischung aus frech, cool und unverfroren - eben genauso, wie Affenkönig Louis im altehrwürdigen Trickfilm!
Gefragt nach dem Rezept, wie der erstklassige Posaunist im entscheidenden Moment so abdrücken konnte, antwortet er mit einem Schulterzucken und breiten Grinsen:
"Es war die pure Freude, die aus mir gespielt hat!"
Und diese war definitiv ansteckend...